Von der Mongolei über China und Nordkorea nach Hongkong




Hier finden Sie unsere Reisen entlang der Seidenstraße.

9.5.2016 Abflug nach Ulaanbaatar

Erwartungsvoll und in guter Stimmung traf sich unser Team am Flughafen München und warteten auf den Abflug nach Ulaan Baatar mit Türkisch Airlines. Bei der Zwischenlandung in Istanbul gab`s einen kleinen Snack im Restaurant – Gott sei Dank direkt an der einzigen Raucherterrasse die der Flughafen zu bieten hat.



Von hier ging es weiter nach Ulaanbaatar mit einer raucherfreundlichen Pause dank Zwischenlandung in Bishkek Am frühen Morgen Ankunft in Ulaan Baatar bei Regen und so richtig warm war`s dann auch nicht, also möglichst schnell ins Hotel Bayangol. Frühstücken und erste Abstimmung mit Ogi unserem Mongolischen Partner, der uns auch im Vorjahr bei der Expedition durch die Mongolei schon unterstützte. (Den Bericht 2015 und 2014 übersenden wir Ihnen gerne auf Anforderung)

Für den nächsten Tag waren dann die Durchsicht der Expeditionsfahrzeuge, letzte Reparaturen an den Motorrädern und die Beladung des Singlecab mit dem Equipment geplant.

Überraschung – in der Nacht hatte es einen Kälteeinbruch gegeben (-20°) und ganz Ulaan Baatar war von einer Schneeschicht überzogen. Dafür waren unsere „Expeditionskleiderschränke“ eigentlich nicht ausgelegt und so wurde unser Vorhaben Durchsicht, Reparatur, Beladung eine heftig frostige Angelegenheit – gegen Abend war alles reisefertig…

Ogi war vollauf mit den Grenzvorbereitungen Mongolei/China beschäftigt und wir selbst nutzten den Tag – Wetter und Temperatur war wieder herrlich – für ein Pause, letzte Expeditionseinkäufe und Sightseeing mit Hatta.

 

14.5.2016 Überführung

Heute konnten wir endlich nach Zamiin Uud der Grenzstadt von der Mongolei nach China, aufbrechen. Wir erreichten unser Ziel bereits am Abend und nutzten den nächsten Tag für eine ordentliche Reinigung des gesamten Equipments, der Singlecab wurde mal wieder komplett aus- und eingeladen und diverse "Ladechefs" diskutierten ihre persönliche Ordnung. Zamiin Uud selbst ist eine typische

Grenzstadt im Nirgendwo – langweilig, einige zwielichtige Gestalten und nicht nachvollziehbarer Grenzverkehr.

Allerdings machten wir uns auch Sorgen über gefühlt „tausende von UAZ PKW“ die vor uns an der Grenze anstanden und das wie es schien schon seit Tagen. Gemeinsame Aufgabe mit Ogi „an denen müssen wir morgen früh irgendwie vorbei“ sonst wird das nichts mit „schnellem“ Grenzwechsel nach China.



Am Abend bekamen wir dann, bei einem kleinen, kommunikativen Umtrunk von den Grenzbeamten direkt die Info, das wir an allen vorbeifahren können und als erste an der Grenze abgefertigt werden. Das hatten wir eindeutig unserem Ogi zu verdanken…“Blitzkrieg mit Dschingis“

Morgens waren wir dann als Erste mit allen Fahrzeugen an der Mongolischen Grenze und fuhren zügig an der kilometerlangen UAZ Schlange vorbei. Im Verlauf des weiteren Vorrückens und der Grenzformalitäten irgendwann dann umgeben von hunderten UAZ, die nichts anderes machten wie kleine Mengen an Waren in China abzuholen – teilweise als Taxi ohne Sitze auf dem Hinweg genutzt und vollgeladen aus China zurückzukehren, so vollgeladen dass nur noch der Fahrer knapp sitzen konnte. Kurz vor Mittag waren wir dann raus aus der Mongolei und mussten jetzt rein nach China und dachten, das klappt ja prima.

Auch unser chinesischer Partner Leo hatte alles gut vorgearbeitet, die Grenzformalitäten waren unproblematisch, fast alle Papiere schnell gestempelt und dann, welche Überraschung, vor der letzten Schlagbaum kam die Nachricht das heute nicht mehr weitergeht. Also mussten alle Fahrzeuge über Nacht in der Grenze bleiben um final die Fahrzeugpapiere zu bearbeiten. Wir durften mit dem Taxi nach China einreisen und wurden im Hotel Erlian Pacifik International in Erenhot abgeladen.


 

Hier vertrieben wir uns die Zeit mit Warten, umräumen um mit den Foyer Möbeln am Hotel einen Biergarten zu eröffnen – die Chinesen sind dann doch nicht so „Outdoor“ besessen. Unser Biergarten war ein voller Erfolgt, was allerdings die vorbeigehenden Funktionäre nicht so begeisterte und dann zur vorzeitigen Schließung des gerade eröffneten Lokals führte. Aber immer freundlich, lächelnd und völlig stressfrei. Scherze über die anstehende Führerscheinprüfung waren auch sehr gefragt und die ersten Ausflügen zu den kulinarischen Highlights der Stadt natürlich auch unter der Nutzung von Tucktucks…Ein erstes chinesisches Essen, in einem wirklich völlig verdreckten „Restaurant“ im ersten Stock – damit wir ja nicht mit den Chinesen zusammen essen müssen – aber super gut alles frisch und keiner wurde krank davon.

Am Nächsten Tag wollten wir am frühen Nachmittag, so lange hatte es dann doch gedauert, endlich die Fahrzeuge aus der Grenze abholen und uns dann Wagenpapiere und Führerscheine kümmern. Also mit dem Taxi zur Grenze uns zurück dann endlich mit den eigenen Fahrzeugen. Und dann die Ansage, bitte im Hotel warten bis die chinesische Behörde sich meldet.

Und tatsächlich kam ein Polizeiauto mit 2 Polizisten, forderten uns auf uns vor unserem Fahrzeug zu positionieren und überreichten dann nach kurzer Sichtprüfung ein Nummernschild für die Windschutzscheibe, die Nummernschilder für die Motorräder und welch Überraschung den Führerschein - genial. Natürlich wurde von jedem Fahrer mit Schild und Führerschein ein Beweisfoto geschossen. Ohne Prüfung, ohne Fragen, ohne Sehtest – anscheinend reichte unser kompetenter Eindruck.

Am nächsten Morgen dann Start nach Harbin, vorher kurzer Besuch auf der Polizeistation – da die Polizei sich bei einem Nummernschild verschrieben hatte, musste noch ein Fehler korrigiert werden. Und dann ging es los, durch die endlose Gobi Richtung Harbin. Zwischenstopp in Tonglia im Hotel Biguiyuan Phoenix weiter quer durch Gobi und Ausläufer unserem Ziel entgegen. Lange und einsame 1200 Kilometer. Übrigens im Nachhinein eine der schönsten Strecken von Ulaan Baatar durch die Wüste.


22.-23.5.2016 Harbin

Die erste Einfahrt und Konfrontation mit einer „Mittelgroßen Stadt“ (rund 3,8 Mio. Einwohner) und dem damit verbundenen, chaotischen Verkehr nach langen verkehrslosen Wüstenkilometern. 3 Stunden ab Ortseingang. Allein für die letzten 100 Meter für eine Wende von der einen auf die andere Straßenseite zum Shangrila Hotel haben wir fast 60 Minuten gebraucht.

In Peking schlugen sich zeitgleich dazu die anreisenden Teilnehmer einen Tag mit der Prüfung zur Erlangung eines chinesischen Führerscheines herum, den letztlich alle bekamen, zumindest den Autoführerschein. Mit Fragen, Gesundheitstest, Sehtest – genau wie im Vorfeld angekündigt. Besser ist es du kommst durch die Wüste ins Land…..Beim Motorradführerschein wurde es für alle über 60 eng – aber auch das konnte, bis auf eine Ausnahme, gelöst werden. Nur ein TN hatte keinen Motorradführerschein, angeblich weil er beim Sehtest geschummelt hatte.

Die Tigerfarm in Harbin, immerhin sollen hier rund 800 Tiger leben oder soll man besser sagen, vor sich hin sterben, wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen – naja – Tiger wollte ich in China nicht sein. Am perfidesten waren Shops vor den Gehegen in denen lebende Hühner als Snack für die Tiger gekauft werden konnten. Die durfte man durch eine Rinne dann „den Tigern zum Fraß vorwerfen“ Das lebende Huhn war dann in wenigen Sekunden in den Mäulern der wartenden Meute verschwunden.

Auch der Genuss einiger „Delikatessen“ auf der Flaniermeile der Stadt stand auf dem Programm, nicht jeder teilte dieses Vorhaben, aber auch die Alternative Straßencafé war gut besucht.

24.5.2016 Changchun

Die Fahrt nach Changchun war von starkem Regen begleitet und einige der Motorradfahrer waren durchnässt und heftig am frieren. Alle warmen Klamotten wurden aus den Autos an die Biker verteilt, Regenkombis verliehen, … - alle waren froh endlich im Hotel anzukommen.

Das für Changchun geplante Sightseeing schenkten wir uns dann auf Grund der vorgerückten Stunde und dem doch schlechten Wetter und genossen stattdessen unser Abendessen.
Ausklang des Abends in der Hotelbar bei „Bier und Spielen“ wie im alten Xian oder so…,

…dabei hatten die „älteren Herren“ keine Chance gegen die jungen Herausforderer.

 


25.-26.5.2016 Shenyang

Egal wo wir hinkamen, unser Konvoi aus 8 Motorrädern und 5 Pickups fiel auf. Jeder Chinese wollte Fotos von und mit uns. Und so manches Mobilphone wurde einem fast ins Auge gedrückt. Wir denken die Zahl der geposteten Bilder wird 6 stellig sein. Schade dass man diese nicht alle im Web finden kann. Oft stand der rund 20 köpfigen Gästegruppe die doppelte Zahl an Fotografen gegenüber.

Das Wetter hatte sich verbessert und die längeren, regenfreien Abschnitte waren langsam in der Mehrzahl.

Am Abend gab es dann ein super Dinner das von ND, dem Geschäftspartner unseres Kunden ausgerichtet wurde. Fast 30 Mann an einem runden Tisch mit einer elektrisch angetriebenen Drehscheibe mit Fernbedienung. Apropos Essen am Ende waren es um die 90 Restaurants und um die 1100 verschiedene Gerichte die wir probieren durften – fast immer top Qualität – egal ob einfach oder teuer und nie hatten wir Probleme mit der Gesundheit und Verträglichkeit.

Im Anschluss, dann ein chinesisches „Trinkspiel“ das unseren Gastgebern eine abartige Standfestigkeit abverlangte. Jeder stößt mit jedem an und trinkt dann den Schnaps auf ex. Chinesen scheinen hier mehr Übung zu haben – den anderen bleiben nur die üblichen Tricks – Blumenvase, Teekanne oder ähnliches.

Auf dem Programm stand auch der erste offizielle Termin, die Besichtigung des Produktionsstandortes Shenyang von ND und das erste Treffen mit der Chairlady, einer der reichsten Frauen Chinas. Auch die lokalpolitische Prominenz wurde mit eingebunden und im Rathaus besucht. Bei der anschließenden Besprechung in den Konferenzräumen, blieb das gereichte Obst in bester Erinnerung, das war absolut lecker. Manch ein „Konferenzteilnehmer“ musste allerdings aufpassen, dass die Augen nicht zu schmal wurden und er dann einem Chinesen ähnlich sah – vor allen Dingen die Schnarch Geräusche tragen dabei nicht zur Völkerverständigung bei.

27.5.2016 Dandong

Die Grenzstadt zu Nordkorea, auch wieder als mittelgroß zu bezeichnen, war so ganz anders wie das Erscheinungsbild einer „normalen“ Grenzstadt. Hier pulsierte das Leben und selbst auf dem Weg dahin erlebten wir – mitten auf dem Land - ein außergewöhnliches Café mit einer riesigen Auswahl des wohlschmeckenden Gebräus.

Wobei die ganzen Mädels in dem Café, außer dem Ansinnen alle Gäste glücklich zu machen keine weiteren tragenden Aufgaben hatten. Das heißt es gab mehr Fotos wie Kaffee. Die meisten Städte in China haben locker über eine Million Einwohner, Kleinstädte also so 3-5 Millionen (Berlin hat 3,3) Mittlere Städte so 5 – 8 und dann die etwas größeren so ab die 10. Von den meisten hat man niemals den Namen gehört. Aber man gewöhnt sich an alles.

Am Abend vor der geplanten Einreise nach Nordkorea wurden die Visa ins Hotel geliefert. Die Pickups und Motorräder durften zwar nicht mit, aber ein Erlebnis sollte es doch werden.

Von der gesprengten Brücke über den Yalu River kann man einen Blick auf Nordkorea riskieren ohne das Land betreten zu müssen. Absolutes Kontrastprogramm, Dandong die „schönste Grenzstadt“ Chinas strahlt und leuchtet auf der chinesischen Seite des Flusses, auf der anderen Seite Tristesse pur in Form der Nordkoreanischen Grenzstadt Sinuiju. Ein dunkles Ufer – immer wieder hört man Hunde bellen, kein Mensch ist zu sehen. Am Abend wurden wir dann beim Besuch eines Nordkoreanischen Restaurants in Dandong auf die kommenden Tage vorbereitet und nochmals von den (Nord)Koreanern durchgecheckt – zumindest war das unser Eindruck. Kriterien: Folkloretauglich, Essen alles aus was auf dem Tisch steht, Trinken auch ohne gleich ausfällig zu werden und können sich gut gegenüber den koreanischen Mädels benehmen.

Restaurant und Mitarbeiter sind fest in Nordkoreanischer Hand, die Animation durch Tanz und Gesang unter Einbeziehung der Gäste ist steif, jeder Ton, jede Bewegung ist krampfhaft einstudiert – seltsam, fremd, ungewohnt. Der gesamte Raum war verspiegelt, ein Schelm wär dabei denkt, dass er beobachtet wird.

Der Test bei der Verabschiedung die Mädel in Deutsch anzusprechen (die ja während des gesamten Abends kein Wort verstanden hatten) war teilweise erfolgreich – zumindest konnte man mehrere Sekunden sehen, wie die Überraschung über das Gesicht huschte und die Versuchung in Deutsch zu antworten kurz aufblitzte. Viele Koreaner waren ja in der DDR zum Austausch.


 

28.-31.5.2016 Pyongyang

Am nächsten Morgen ging`s dann per Zug – nur Schlafwagen - nach Pyongyang. Ausreise China ca. 1 Std., rein in den Zug, kurze Fahrt über die Brücke, dann Stop, alle „liegenbleiben“ und das Einreiseprocedere nach Nordkorea ca. 3 Std.

Der Zug ist voll und besteht ausschließlich aus Schlafabteilen die zu sechst geteilt werden.

Die Betten im 3. Stock sind eigentlich nur für Jugendliche oder Sportler zu erreichen, lediglich im Gang gibt es pro Abteil 2 Klappstühle. Erstaunlich – zwischen den Waggons kann jeweils geraucht werden. Die Nordkoreanischen Grenzer sind höflich aber bestimmt und weit weniger „wissbegierig“ als vermutet. Kameras, Handys und Lesestoff bleiben im Grunde genommen unangetastet, das Interesse beschränkt sich auf alles was einen GPS Empfänger haben könnte. Viel Erstaunen darüber, dass wir kaum Handys und Kameras dabei hatten – um das Risiko zu minimieren hatten wir dieses Equipment in China gelassen und Roger unser offizieller Fotograf übernahm alle fotografischen Aufgaben und das Risiko.

Nach dem Einreiseprocedere setzt sich der Zug dann Richtung Pyongyang in Bewegung und das vorherrschende Bild (99%) sind auf der Fahrt endlose Reisfelder auf denen große Menschenmengen arbeiten…

Bei einer Erkundungstour entdeckten wir dann einen „Speisewagen“, der Hammer, mit kalten Getränken, vernünftig aussehenden Speisen, Bier und spanischem Wein und vorsichtigen, aber absolut netten Servicedamen die alles aufboten um unsere Wünsche zufrieden zu stellen. Die belieferten den gesamten Zug mit Essen und Getränken. Die Devisen reichten auf jeden Fall aus um die gesamten Vorräte zu vernichten.

Bei der Ankunft in Pyongyang erwartete uns unser Begleitungskomitee für die nächsten Tage, eine Reiseleiterin und 2 Reiseleiter. Nun, die hatten ganz schön zu tun mit uns um all zu häufige Kontakte mit Einheimischen zu vermeiden, die uns natürlich besonders interessierten. Ganz schnell war klar dass für Touristen hier eine „Show“ im großen Stil inszeniert wird. Eine Sehenswürdigkeit nach der anderen wurde abgefahren und abgelaufen, der ein oder andere „Bückling“ zu Ehren von Kim Yong Un wurde fällig, ob man wollte oder nicht. Zwischen den nordkoreanischen Reiseleitern kriselte es immer wieder in der Diskussion was an „Extras“ zugelassen werden kann und was nicht.

Letztlich haben die 3 eine gute, souveräne Leistung abgeliefert und wir fühlten uns in keinster Weise gegängelt, lediglich in unserem Tatendrang etwas eingeschränkt. Allerdings waren auch nächtliche Ausflüge ohne Begleitung „nicht erwünscht“ Die Begründung: wir könnten die Bevölkerung erschrecken oder etwas sehen, das wir ohne Erklärung, nicht verstehen. Zusätzlich hatten wir noch einen professionellen, koreanischen Kameramann mit einer Videokamera engagiert – nach dem Motto: beobachtet werden wir sowieso, warum also Versteck spielen. Das Ergebnis war dann eine langer Videofilm mit viel Propaganda in dem wir eine Nebenrolle spielten – aber nett anzuschauen.

Bemerkenswert war die Fahrt mit der U-Bahn und die ultralangen und steilen Rolltreppen in die U-Bahn Katakomben. Zumindest die Vorzeigestationen waren optisch beeindruckend und sehr schön.

Bleibende Eindrücke hinterließ auch das Bier das in unserem Hotel Koryo gebraut wurde und hervorragend gemundet hat, sowie der Besuch im Café Sacher in Pyongyang die einen hervorragenden Kaffee und Cappuccino servierten, nachdem sie sich von der Überraschung erholt hatten das ihr Kaffeehaus auf einen Schlag rappelvoll war. Allerdings waren die Preise auch astronomisch und die Devisen wurden fleißig eingesammelt.

Überall wo wir hinkamen, hingen meist große LCD Bildschirme an der Wand und überall liefen die gleichen DVD´s: eine schmucke, weibliche Militärband auf einem „was auch immer“ Parteitag und heroische Bilder aus der fortschrittlichen Entwicklung des Landes.

Zurück ging es dann mit dem schon bekannten Zug, knapp über Schrittgeschwindigkeit. Für große Heiterkeit sorgte ein koreanischer Grenzbeamter, der den Ausstieg versäumte und versehentlich nach China entführt wurde.

Final möchten wir diesem Land keine weitere Aufmerksamkeit mehr widmen und jedem der dorthin reisen will raten, dies genau zu überdenken.

Für alle die mehr Interesse an (Nord) Korea haben – wir werden hier noch einen ausführlichen Bericht mit mehr Bildern schreiben.


1.6.2016 Panjin

Den berühmten roten Strand haben wir nicht gesehen, leider, aber vermutlich war er um diese Jahreszeit noch gar nicht rot. Über diese Brücke bereits aus großer Entfernung zu sehen kämpften wir uns auf Nebenstraßen, bedingt durch eine Baustelle in Richtung Meer und Strand. Insbesondere für den Singlecab wurde es öfters eng beim unterfahren der nach oben gelegten Strom-Wasser-Gas Leitungen. Die Umfahrung der Baustelle kostete uns gute zwei Stunden. Die Motorräder waren locker durch die Baustelle gefahren und hatten dann an diesem Tag 2 Stunden Vorsprung.

Unterwegs gab es die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der Straßenreinigungstechnik zu bestaunen, wir waren beeindruckt und amüsiert. Übrigens egal ob alt oder jung, jeder der in China nichts zu tun hat, fegt und zwar mit „Naturbesen“ (Ast oder Zweigebündel) auf den Straßen herum, in Baustellen, auf Brücken, in den Städten – egal wo…

Großer Empfang bei der Ankunft im Hotel. Einer unserer Teilnehmer nutzte das Empfangskomitee, das sich für einen regionalen Star aufgestellt hatte kurzerhand für seinen eigenen Auftritt. Sehr zur Belustigung der wartenden Fans und der Teilnehmern der Expedition. Und wie immer, lächelnde, fotografierende, freundliche Chinesen.

2.6.2016 Chengde

Traumhafte Gebirgslandschaften auf dem Weg in das „kühle Dorf des Kaisers“, mit eine der schönsten Strecken unserer Expedition. Abends etwas Stress: unsere Motorradgruppe fand die Einfahrt zum Hotel nicht, die sich wirklich in einer Ecke versteckte und der Verkehr war wieder so dicht, dass einmal falschfahren gleich eine halbe Stunde Verspätung bedeutete. Insgesamt haben wir uns allerdings kaum verfahren – die Motorräder haben, das ein oder andere Mal das Hotel verspätet gefunden. Allerdings auch verständlich, wenn man fahren und navigieren soll und nicht ein Schild lesen kann. Die Fahrer der Amaroks schafften es immer auf Anhieb. Aber klar, wir konnten auch drei verschiedene Navigationssysteme abgleichen und hatten Leo an Bord.

Wir wohnten dann auch im und ganz in der Nähe des Palastes der teilweise in das Hotel Qiwang umgewandelt wurde. Essen und Betten waren hervorragend, so dass jeglicher Ärger aus der Suche nach dem Hotel schnell verflogen war.

Insbesondere die Bus- und Taxifahrer in Chengde stellten sich als noch aggressiver wie im restlichen China heraus. Bus- oder Taxifahrer in China wird wer den dauerhaften Umgang mit seiner Hupe beherrscht…und nur das eigene Überleben zählt und das auch nicht zu viel.

3.-5.6.2016 Peking

Auf dem Weg nach Peking erster Sichtkontakt zur Chinesischen Mauer und

Ausflug über die Mauer.

Untergebracht waren wir im Pangu 7 Star, direkt am ehemaligen Olympiagelände mit Blick auf „the Nest“ und andere olympische Gebäude. Übrigens der Verkehr in Peking war erstaunlich ruhig und von Smog zumindest für das Auge keine Spur. Das Pangu überrascht mit relativ günstigen Zimmerpreisen, einem super Frühstück, einem sehr guten Service und horrenden Barpreisen. Egal ob Kaffee, Wasser, Xingtao Bier oder Weihenstephaner, alles mindestens 10 Dollar.

Während die Neuankömmlinge Führerscheine machen mussten, konnte der andere Teil auf die Entdeckung der Sehenswürdigkeiten Pekings ausströmen.

Unser Team kontrollierte in der Zwischenzeit die Ausrüstung und brachte alle Fahrzeuge auch optisch wieder auf Vordermann.

Zwei BMW´s waren wegen Hitzeproblemen zur Kontrolle bei der BMW Niederlassung – leider ohne Ergebnis und so teuer wie bei uns. Unser BMW Händler in D lies uns mal wieder mit dem Support hängen – leider eine Erfahrung die wenig positiv war.

Wie auch schon in der Vorjahren: Einheimische Wasch“anlagen“ ohne Sprachkenntnisse immer ein Erlebnis der besonderen Art, aber das Ergebnis zählt ja…




6.6.2016 Datong

Auf dem Weg nach Datong gab es nochmal chinesische Mauer und im Anschluss eine wunderschöne Fahrt mit Offroad Einlage durch bergige, raue Landschaften.

Die Motorradfahrer hatten richtig Spaß und konnten sich auf den Schotterpisten so richtig austoben.

Wie man sieht kamen auch die Autofahrer nicht zu kurz, obwohl manch ein Beifahrer lieber auf der Autobahn geschlafen hätte. Hier treffen dann eben manchmal Offroadfans auf Genussreisende. Komfortzonen auf Abenteuer. Aber alle haben es gut überstanden und waren dann doch irgendwie – jeder auf seine Art – glücklich. Fast schon chinesische Gemütszustände.


 


7.6.2016 Pingyao

Das äußerlich überzeugende Hotel entpuppte sich servicemäßig als Wüste, keine Getränke, keine Hotelbar, kein Café - also trostlos. Wir gaben ihm das Prädikat „schlechtestes Hotel auf der gesamten Tour“ Gott sei Dank eine Ausnahme.

Dafür konnte das fürs Abendessen ausgewählte Restaurant punkten und zwar nicht nur optisch, sondern durchaus mit dem kulinarischen Angebot. Wenn die Chinesen nur nicht immer versuchen würden Ausländer ganz weit weg von den Chinesen zu platzieren, dann wäre es noch besser. Eine Sache die auf Dauer dann doch nervt und zu manchem Unmut führt.

Übrigens die Altstadt von Pingyao war so schön, das wir uns entschlossen haben hier am nächsten Morgen noch eine kurze Führung zu geniessen, bevor es weitergehen sollte zu den Yugang Grotten.

Die Grotten entpuppten sich als riesige Anlage, mehrere tausend Buddha Statuen waren hier zu bestaunen. Die Wanderung durch das Weltkulturerbe dauerte so um die drei Stunden – wenn man schnell ist. Aber eine absolut lohnende Sehenswürdigkeit, fast ohne Disney Rummel und Krawall.

8.6.2016 Houma

Fahrerisch anspruchsvoller, nicht leicht zu findender (Hallo Jürgen) abenteuerlicher Weg durch die Altstadt von Houma in das Junhong Hotel. Riesige Hotelanlage in alten Gemäuern mit steinharten Betten und dem gewissen „Etwas“ – eines der schönsten Hotels auf der Expedition mitten in der Altstadt.

Allein durch den Trubel und das geschäftige Treiben in der Altstadt kam hier keinerlei Langeweile auf, im Gegenteil die meisten Teilnehmer hätten hier am liebsten verlängert. Der Chinese ist ja hier brutal. Wenn man genau hinschaut, sind die wenigsten Gebäude echt alt – man findet viele Schilder mit Baujahren die kaum 10 Jahre zurückliegen, trotzdem klebt dann das World Heritage Siegel oder was ähnliches dran – vielleicht auch nachgemacht oder?

Nach einer morgendlichen Besichtigung der Altstadt hieß es Abschied nehmen…

 

9.-10.6.2016 Xian

Kaffeepause und Mittagssnack auf dem Weg nach Xian. Wir wollten unbedingt Autobahn fahren… es waren über 500 km und die Erfahrung hatte uns gezeigt, dass wir das auf den sogenannten Landstraßen kaum schaffen würden.

Also zur Autobahn fahren und in bewährter Weise an der Schranke vorbeidrücken – aber dieses Mal klappt das nicht. Die Polizei stoppt die Motorräder schon in der Auffahrt. Dann zähe, stundenlange Diskussionen. Immer neue, höherrangige Polizisten und Chefs kommen dazu, werden angefordert – bei uns natürlich auch. Alle Alphatiere werden tätig. Aktionen wie im Weg rumstehen, die Einfahrt für Andere blockieren, führen nicht zum Erfolg und Durchbruch. Und dann nach 3 Stunden haben wir die Erlaubnis – alle lächeln und sind zufrieden. Und ab jetzt, fuhren wir wen notwendig, ohne weitere Probleme und um mal Strecke zu machen, chinesische Autobahnen. Für unsere Motorräder kostenlos, da es ja nicht erlaubt ist und deswegen auch kein Preis existiert. Für die Amaroks teuer und dies ist auch die Erklärung, warum die Autobahnen leer sind und Landstraßen völlig verstopft. Der „normalverdienende“ Chinese kann es sich einfach nicht leisten auf der Autobahn zu fahren.

Erstaunlich, wie ungeduldig doch einige der Expeditionsteilnehmer waren, wenn es darum geht eine Erlaubnis für etwas zu bekommen, nämlich mit Motorrädern auf die Autobahn zu fahren, was per Gesetz in China verboten ist. Erstaunlich auch, dass nach zähen Verhandlungen dies dann doch genehmigt wurde – bei uns sicherlich in ähnlichen Fällen nicht möglich.

Wie so oft, war der ganze Stress nach Erreichen unseres Hotels Bell Tower ganz schnell wieder verflogen und wir konnten die Hitze und unser Sightseeing ausgiebig genießen. Und es war wirklich heiß – 45 Grad im Schatten 50 Grad auf der Anzeige im Amarok.

Drachenbootrennen, Mac Donalds, die Terrakotta Armee und das abendliche offizielle Dinner mit einem Geschäftspartner unseres Kunden waren absolute Highlights. Die Sangeskünste unseres lokalen Reiseleiters, der an so was wie „China sucht den Superstar“ teilgenommen hatte, wollen wir da mal ganz schnell vergessen.

11.6.2016 Hanzhong

Ein seltenes Ereignis war, dass die Motorräder während des Tages mal hinter die Pickups geraten sind, wir mussten ein ganzes Stück zurückfahren um die Gruppe zur Kaffeepause zu treffen. Eine sehr, schöne, kurvige Strecke fährt man aber gerne zweimal.

Schöne Landschaft, schmale Straßen und immer wieder stark überladene „Dreiräder“…

… und sehr elegante E-Bikes. Fast alle Roller haben einen Sonnenschirm. Dieses Gadget liegt in China sicherlich noch vor dem Selfiestick.

Nette Köche, gute Küche, und viele fröhliche Menschen begleiteten uns nach dem Abendessen, Faszinierend wie sich fremde Menschen auf großen Plätzen treffen und miteinander Musik machen und Tanzen. Oft nach Themen und Stilrichtungen geordnet. Und als Mitmacher ist man immer gerne eingeladen.


 

12.6.2016 Liu Zhai Nationalpark

Enge, knifflige Stadtdurchfahrten, meistens mitten durch die Märkte und damit verbunden viele dazwischen herumwuselnden Chinesen per pedes und per Moped erlebten wir auf unserem Weg in den Jiu Zhai Nationalpark – Traumhaft. Auf jedem Markt könnte man Tage verbringen, leider hat man dann doch nie die Zeit, die man gerne hätte.

Tolle Landschaften und viele Fotostopps bleiben in langer Erinnerung.

 

In China wird überall gebaut, anders wie bei uns, einfach drauf los und der Verkehr rollt weiter, was dann immer wieder zu willkommenen Offroad Einlagen geführt hat.

Das Jiu Zhai Interkontinental hat uns nach einer kilometerlangen Anfahrt durch eine wunderschöne Berglandschaft nachhaltig beeindruckt. Ein Hotel unter Glas, perfekt

klimatisiert und Heimat vieler Tiere in Teichen und Gehegen die mit den Hotelgästen dieses Traumhotel geniessen. Fantastischer Service, hervorragendes Essen und schwarze Schwäne die bei einem leckeren Cappuccino um einen herum schwimmen…

Hier könnte man locker auch 2 Wochen Wellness Urlaub genießen und vor dort aus interessante Sehenswürdigkeiten und Landschaften entdecken. Wir empfehlen mindestens 4 Tage.

Leider wurde das Hotel bei einem Erdbeben nach unserere Abreise komplett zerstört - Wiederaufbau ist fraglich.
 

13.-14.6.2016 Chengdu

Wie so oft, waren wir mal wieder viel zu schnell unterwegs und wurden durch die Polizei, die viele Geschwindigkeitskontrollen macht argwöhnisch beäugt. Dass das immer glimpflich ausging grenzt schon fast an ein Wunder und da wir sprachlich immer sichtlich überfordert wirkten stand einer Weiterfahrt i.d.R. nach wenigen Minuten nichts mehr im Wege. Allerdings hörten wir dann doch manchmal, wenn das nochmal passiert Führerschein weg.

Auf den Straßen begegneten wir immer wieder festlich geschmückten weißen Jaks und ihren stolzen Besitzern.

Bei einem Besuch im Panda Park konnte man dann Pandas in Echt, in Kunststoff und in Polyesterfell bewundern. Manchem gefiel es, mancher meinte auch nie wieder. Ähnlich war es dann mit der chinesischen Oper.

Die neu angekommenen Expeditionsteilnehmer durften sich auch noch um Ihre Führerscheine kümmern und mussten ebenfalls eine Prüfung ablegen – alle bestanden.

15.6.2016 Shimian

Auf dem Weg nach Shimian ein Ausflug in eines der großen Teeanbaugebiete Chinas. Eine ländliche Idylle umrahmt von Autobahnen und Schnellstraßen. Alle waren von der Besichtigung begeistert und der Abstecher hatte sich auch von fahrerischer Seite gelohnt.

Der Weg durch die hügeligen Teeterrassen hat den Teilnehmern einiges an Kraft abverlangt……so das eine Stärkung im Anschluss nötig war um den „Geschwächten“ wieder auf die Beine zu helfen. Unser bewährtes Single Cab Bistro eröffnet wie gewohnt an jeder Stelle der Welt.
Auf einer wackeligen Hängebrücke entschied man sich dann spontan für ein Gruppenfoto, hier wackelt nicht nur der Fotograf mit dem Tele. Das hätte auch das Ende der Tour sein können – zumindest wackelte die Brücke wie ein chinesischer Drachenschwanz.

während die jugendlichen chinesischen Rocker auf unseren Motorrädern herumturnten. Sichtlich unterstützt von begeisterten Eltern. Und wieder hunderte von Handyfotos.

16.6.2016 Xichang

Auf unserem Weg gab es Einblicke in das ursprüngliche chinesische Dorfleben. Freundlich eingeladen und die ganze Gruppe stand in der guten Stube. eine gut besuchte Klosteranlage mitten im Nichts und den Versuch der chinesischen Raumfahrt näher zu kommen.




Wir haben es immerhin bis vor das Museum geschafft…alle anderen Zufahrten wurde uns wegen Spionageverdacht verwehrt. Das Museum machte extra für uns ZU. In einer Blitzaktion besetzten wir dann die Wiese und machten schnell ein paar Fotos.

17.6.2016 Lugu See

Riesenschweine auf einem der typischen Bauernhöfe dieser Region kamen zur Begrüßung direkt auf uns zu getrabt.

Fantastische Landschaft und eine schöne Offroadpassage durch die Berge haben genauso viel Spaß gemacht wie

die engen Dorfstraßen mit den typischen Baustellen.

Am Lugu See angekommen schien es dort wie am Gardasee oder Bodensee vor 50 Jahren. Weniger geprägt durch Touristenburgen, mehr durch die eindrucksvolle Berglandschaft und einen noch gemäßigten, gemütlichen Tourismus. Wieder ein Ort zum länger bleiben…

 

Die Begeisterung über den Lugu See ist allen anzusehen, aber auch das es morgens ganz schön kühl ist – der See liegt immerhin 3.000 Meter hoch.

18.6.2016 Lijiang

Die Strecke nach Lijiang war traumhaft, schnell und kurvig, perfekt für unsere Biker. Trotzdem schafften es die Pickups auf letzter Rille immer kurz dahinter zu bleiben. Ein bisschen Challenge ist dann doch immer dabei.

Aber, für die Schönheit und Einmaligkeit der Landschaft sind wir hier viel zu schnell durch gefahren, schade wenn man im nach hinein diese Bilder sieht. Eigentlich müsste man jetzt nochmals ganz neu planen und die Route an den wirklich schönsten Stellen verlangsamen und viele, viele Stopps und Abstecher einplanen. Das würde alleine schon für mehrere Jahre ausreichen.

Hotel und Abendessen ließen ebenfalls keine Wünsche offen, ein perfekt gelungener Tag ging zu Ende.

19.6.2016 Dali

Der anstrengendste Tag der Expedition stand uns bevor, denn für den Besuch des Sozialprojektes von World Vision musste ein gewaltiger Umweg bewältigt werden. 150 Kilometer in die Berge und zurück, in eine Gegend in der sicherlich noch nie ein Tourist war.

Die Fahrt ging einige Zeit am Yangtze entlang und dann tief hinein in kleinste Täler, quer durch die Landschaft, auf engen Straßen raus und runter mit endlosen Kurven zu einem Schulinternat in einer der ärmsten Regionen Chinas.

World Vision kümmert sich um Kinder auf der ganzen Welt und unser Kunde hatte bereits in Armenien und der Mongolei Sozialprojekte unterstützt und immer ein gutes Gefühl dabei gehabt. Das Sozialprojekt in China führte allerdings zumindest zu einem Stirnrunzeln…und zu vielen unbeantworteten Fragen. Sozialprojekte ausländischer Organisationen und Spenden sind bei der chinesischen Regierung nicht so beliebt – mindestens.

Auf jeden Fall haben sich die Kinder über unser Kommen und über unsere Mitbringsel sehr gefreut, überall strahlende, wenn auch sehr scheue Gesichter.

Am Abend Rückfall in die uns vertraute Komfortzone und die Erkenntnis, wie gut es doch für das Team in den durchreisten Ländern der Jahre 2014 und 2015 war – ohne Komfortzonen – dafür mit einem bewundernswerten Teamgeist und unvergessenem Zusammenhalt.


20.6.2016 Kunming

Einer der wenigen Regentage auf der Expedition konnte die Stimmung der Motorradfahrer nicht trüben. Es erwartete uns wieder eine Strecke mit – bedingt durch Baustellen – schönen Umfahrungen, Offroad versteht sich.

Am Hotel Green Lake angekommen, ging es nach kurzer Duschpause direkt durch den Green Lake Park zum Abendessen. Ein solches Meer an Wasserrosen habe ich selten gesehen und die Entengrütze gibt dem Park wohl seinen Namen.

Der Park ist von den Einheimischen gut besucht, die in dieser fantastischen Umgebung zu allerlei körperlichen Aktivitäten animiert werden. Auch nachts einfach eine absolut traumhafte Kulisse.

 

21.6.2016 Xingren

Immer noch monsunartiger Regen, der den Besuch unserer Gäste im berühmten Steinwald allerdings nicht verhindern kann. Die Chinesen sind auf derlei Wetter perfekt vorbereitet, tausenden Menschen wurden Schirme und Capes verkauft,

durchnässt waren am Ende dann doch alle. Allerdings sah man manchmal vor lauter Schirmen den Wald nicht mehr.

Mehr Wasser von oben ging nicht mehr. Glücklicherweise hörte dieser dann vor der Weiterfahrt nach Xingren auf.

Im Hongda Hotel, ein einfaches Hotel in einer Kleinstadt, in der wir wohl die ersten internationalen Gäste waren, wurde wir sehr herzlich aufgenommen, eine Mitarbeiterin vom Empfang kümmerte sich rührend um unser Wohlbefinden. Selbst noch am Abend führte sie uns in ein angesagtes Karaoke Lokal, das dann von einem unserer Mitreisenden, der gesanglich beeindrucken konnte, auf dem Kopf gestellt wurde.

Chinesische Teenager, die in kleine Gruppen kistenweise warmes Bier bestellten, luden uns wie selbstverständlich ein dies mit ihnen zusammen zu vernichten.

Vor der Weiterfahrt nach Duyun kurzes Posing auf dem Motorrad, die junge Dame weiß ihr Hotel werbewirksam voran zu bringen. 3 Sterne wurden durch Herzlichkeit in mindestens 5 Sterne verwandelt.


22.6.2016 Duyun

Ein umgestürzter LKW mit Pflastersteinen sorgte am Morgen für einen heftigen Stau, schnell reagiert, bevor die Polizei regelnd eingriff, fuhren wir über den Fußgängerweg am Unfallort vorbei. Beim LKW hatte wohl die chinesische Bremskühlung, die daraus besteht, während der Fahrt Wasser auf die Bremsen zu spritzen versagt. Bevor die Fuhre umkippte hatte er schon ein Dreirad, ein Auto und einen Bus aus dem Verkehr gezogen.

Hinein in den nächsten Stau mal wieder mitten durch einen Markt mit Gegenverkehr und den mittlerweile bekannten Hindernissen auf 2 Beinen und 2 Rädern.

Vorbei an Friseuren, Zahnärzten, Fleischern, … alles auf der Straße, wo sonst. In diesem Fall wäre wohl nach dem Friseur auch ein Besuch beim Zahnarzt anzuraten.

Zwischendrin immer wieder beeindruckende Offroadpassagen durch nicht weniger beeindruckende Landschaften. Einfach genial – schönes China.

Dann aber auch wieder Baustellen wie diese hier, mitten durch einen im Bau befindlichen Tunnel, sehr lang, sehr laut und einer provisorischen Fahrbahn aus Eisenplatten die sich teilweise verschoben haben und Blicke in den Abgrund frei gaben. Für die Motorradfahrer nicht einfach.

Einfach nur abenteuerlich und wäre hierzulande absolut undenkbar.

Zwischendurch „halfen“ unsere Mitreisenden als Obstträger und schauten im Gegensatz zu der zierlichen, lächelnden Chinesin ganz schön verkrampft und angestrengt aus. Was die Leute leisten müssen und wie Sie es gleichmütig ertragen ist schon an der Grenze des Vorstellbaren. Die Plantagen sind steil und nur auf Trampelpfaden zugänglich.

Am Rande der Strecke mit einer Schulklasse ein kleiner Sprachunterricht Deutsch – Englisch – Chinesisch. Wie man sieht, die Jungs und Mädels sind begeistert. Immer wieder wunderschöne Landschaften, leider aber auch immer wieder Unfälle mit Schwerverletzten und Toten – die andere Seite von China…und keiner hält an.

 

23.-24.6.2016 Guiling

Eines der schönsten Ziele unserer Expedition stand nun auf dem Programm, Guiling und der Li Fluss mit seinen Zuckerhut Bergen. Sehr eindrucksvoll und malerisch.

Also schnell auf eines der chinesischen Kreuzfahrtschiffe und raus auf den Li Fluss. Immer wieder kentern solche Kähne und reißen viele Menschen (kaum ein Chinese kann schwimmen) in den Tod. Zur Beruhigung sei gesagt, die meisten der Kähne sehen deutlich vertrauenserweckender aus wie das Bildbeispiel und es sind hunderte auf dem Li Fluss unterwegs. Je nach Geldbeutel kann man sich ein Todesschiff oder einen Luxusdampfer leisten.

So ein Kormoran Fischer ist selbst in China ein mittlerweile seltener Anblick. Die Kormorane fangen für ihn Fische und bekommen was ab, irgendwann scheinen diese aber die Lust zu verlieren.

Auch fahrerisch war für alle wieder einiges geboten. Ein Stück weiter vorne wurde schnell noch die „Straße“ glatt geschoben damit wir gute Fahrt haben.


25.6.2016 Hezhou

Abschied vom Li Fluss und spannende, abenteuerliche Weiterfahrt.

Auf einmal war der Jürgen weg, abgestürzt ins Wasser, untergegangen und weggespült…der entgegenkommende Landcruiser war einfach stärker.

Großes Glück, das es er vorne in der Gruppe fuhr und alle Retter sofort zur Stelle waren und er mit vereinten Kräften aus dem (tatsächlich) reißenden Gewässer gerettet werden konnte. Alles blieb heil, Jürgen konnte schnell wieder lachen und auch sein Equipment war zwar nass aber in Ordnung – bis auf das Handy, das musste erst getrocknet werden. Und zum Glück war die BMW auf der Brücke liegen geblieben und bewahrte uns so vor dem ersten Totalverlust. Klar war aber auch das uns der Unfall animieren würde, Maßnahmen zu treffen um weitere Ertrinkungsselbstversuche zukünftig zu unterbinden. Am nächsten Morgen bemerkte er dann allerdings zwei gebrochene Rippen und doch einige Prellungen. Schließlich konnten wir das Sightseeing in Hezhou dann doch genießen, unser Team schenkt nur ein – trinken dürfen nur Gäste und hatten viel Spaß beim Abendessen mit Sauerkraut Würsteln und Steaks und dem Chingis Khan Wodka.

Ganz nebenbei freuten wir uns über die künftige Maßnahme gegen Ertrinkungsselbstversuche.


26.-27.6.2016 Dongguan

Ankunft im Tangla Hotel in Dongguan der letzten Etappe der Expedition Seidenstraße 2016 mit begeistert und übermütig feiernden Expeditionsteilnehmern und dem offiziellen Gruppenbild der Teilnehmer. Auch bei den Guides strahlende Gesichter über die hervorragend verlaufene Expedition. und der Einladung zu einem opulenten Mahl beim befreundeten Brasilianer im Hotel. Auch Eis gehörte dazu und was wie Vanilleeis aussah entpuppte sich dann als (ungenießbares) Knoblaucheis.

Aber alles andere war absolut köstlich.

Im offiziellen Teil wurde eine weitere Firma von ND besichtigt, während die Guides das gesamte Equipment wieder fotogen machten

und für die Abschlussfotos auf dem Firmengelände bereitstellten. Der Abend wurde dann mit einem Abendessen im Lieblingsrestaurant der Chairlady und anschließend im privaten Rahmen bei der Chairlady zelebriert – absolut eindrucksvoll und unvergesslich zum Abschied sangen alle in der hauseigenen Karaoke Bar ein Ständchen. „I´ve got a Friend…“

28.6.-1.7.2016 Hong Kong

Ohne eigene Fahrzeuge ging es dann weiter nach Hong Kong.

Nun, Hong Kong ist immer eine Reise wert, fantastische Stadt, fantastische Ausflugsmöglichkeiten, fantastisch teuer und immer am Puls der Zeit. Im Sevva wurde der letzte Abend der Expedition mit vielen Reden, einem fantastischen Essen, vielen Getränken und einem fantastischen Blick auf Hongkong gefeiert. Die Rechnung war allerdings dann auch fantastisch hoch.

Unser Team war sehr gerührt (und geschüttelt) von den Erlebnissen der Expedition Seidenstraße 2016 und den Eindrücken der Gäste.

Neben dem Sightseeing in Hong Kong und Macao war es ein schöner Abschluss der Expedition Seidenstraße an die wir uns noch viele Jahre erinnern werden. Ein letzter Blick über das nächtliche Hong Kong,

ein letzter Blick auf einen der Motorradhelme, auf dem sich alle verewigt hatten. Am nächsten Tag Rückflug in die Heimat. Fantastisch war`s…

Berichte 2014 und 2015 stehen auf Abruf bereit.